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Beschäftigungseffekte im Automobilhandel

Beschäftigungseffekte im Automobilhandel

Digitalisierung prägt zunehmend unseren Alltag, digitale Mobilitätsplattformen werden die Mobilitätswirtschaft in vielerlei Hinsicht revolutionieren und das KFZ-Gewerbe steht vor tiefgreifenden Veränderungen.

Induziert durch die Elektrifizierung des Antriebsstrangs, aber auch durch die Digitalisierung von Produkten und Prozessen, steht der gesamte Sektor des KFZ-Gewerbe vor einem tiefgreifenden strukturellen Wandel.

Fahrzeughersteller greifen durch veränderte Vertriebsmodelle immer stärker in das Geschäft der Händler ein. Mit 435.000 Arbeitsplätzen in Deutschland, ist das Kfz-Gewerbe nicht nur von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung, sondern entscheidet mit seinem Servicenetz und der Beratungsqualität auch zu großen Teilen über die anstehende Mobilitätswende.

Die folgenden vier Schlüsselfaktoren sind entscheidende Treiber dieser Entwicklung:

Fahrzeugdigitalisierung

Die Fahrzeugdigitalisierung und -automatisierung wirkt sich insbesondere auf die Werkstattprozesse, sowie den Sales-Prozess im Sinne der erforderlichen Produktkenntnis aus. Ausgehend von einem Vernetzungsgrad von 74% der Fahrzeuge im Jahr 2030 und einer weiteren Durchdringung des Fahrzeugbestands zu 90% bis 2040, bildet die Fahrzeugdigitalisierung die Grundlage für Over-the Air-Updates (OTA), prädikative Instandhaltung und Ferndiagnose, sowie die Möglichkeit umfassender On-demand Funktionen. Zudem ist bei einem zunehmenden Anteil von ca. 65% des Fahrzeugbestands mit Fahrerassistenzsystemen der Stufen 1 bis 3 bis 2030 von einer Reduktion der Unfälle um 14% auszugehen. Damit einher geht eine Verringerung des Arbeitsvolumens in den Werkstätten, gleichzeitig aber auch die Notwendigkeit, sich mit der komplexeren und damit aufwendigeren Wartung und Reparatur hochwertiger Sensor-, Aktor- und Elektroniksysteme auszukennen. Die zunehmende Zentralisierung der E/E-Architektur, sowie neue Geschäftsmodelle, bewirken eine Verlagerung von Fahrzeugfunktionen in schwer wartbare bzw. herstellerseitig betriebene Elektronik und Software und entziehen damit den Werkstätten voraussichtlich Arbeitsvolumen. Gleichzeitig ermöglichen die digitalen Fahrzeugfunktionen über Ferndiagnose und vorausschauende Wartung eine Effizienzsteigerung im Autohaus und eröffnen den Kfz-Betrieben die Möglichkeit des Angebots komplementärer Mobilitätsdienstleistungen.

Prozessdigitalisierung

Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse führt zum einen zu reinen Effizienzsteigerungen im Sinne des papierlosen Autohauses. Zum anderen haben die Verknüpfung der Betriebe mit Kunden/innen, Fahrzeugen und Marktpartnern Veränderungen des Arbeitsvolumens zur Folge. Digitalisierte Geschäftsprozesse begünstigen eine Verlagerung des Vertriebs hin zu den Herstellern, was natürlich auch stärkere Veränderungen im Bereich Sales nach sich ziehen wird. Entsprechende Jobgruppen von Lead Management, Verkaufsberatung, Verkaufsassistenz und Einkauf sind besonders von einem Rückgang des Arbeitsvolumens betroffen. Eine Zunahme des Arbeitsvolumens hingegen ist bei den IT-Services zu erwarten. Effizienzsteigerungen im Bereich Aftersales ergeben sich durch digitale Dispositions-, Personaleinsatz-, Bestellprozess- und Werkstattmanagementsysteme, die mit Kunden/innen und Fahrzeugen vernetzt sind und die Arbeitsvolumen von Serviceberatern/innen und Mitarbeitenden im Lager reduzieren. Perspektivisch wird durch die Prozessdigitalisierung der Branchenstrukturwandel deutlich beschleunigt und führt zu einer möglichen Neuaufteilung von Wertschöpfungsanteilen unter den Akteuren im Kfz-Gewerbe. Aufgrund der damit einhergehenden Konsolidierung wird dies voraussichtlich einen Nettobeschäftigungsrückgang mit sich bringen.

Veränderung von Vertriebsmodellen

Die Verbreitung von Online-Vertriebskonzepten und die Umstellung auf das Agenturmodell haben maßgeblichen Einfluss auf die Verkaufsprozesse der Autohäuser. Der Online-Direktvertrieb der Hersteller steht in direktem Wettbewerb zum mehrstufigen Vertrieb unter Einschluss der Händler, jedoch erlauben die Kostenstrukturen auf Seiten der Händler keine variablen Anpassungen an die neue Volumenverteilung. Bei einem erwarteten Anteil des Online-Direktvertriebs von 30% für Neuwagen im Jahr 2030 und weiteren 30% über Handelsvertreter (Agenturen), verbleiben die Vertragshändler und herstellereigenen Niederlassungen nur noch 40% des heutigen Handelsvolumens. Dies wird sich in der Branchenstruktur derart niederschlagen, dass bislang markengebundene Akteure ihren Händlervertrag aufgeben oder verlieren und in wachsender Zahl als markenunabhängige Betriebe fortbestehen.

Elektrifizierung der Fahrzeuge

Die Verbreitung batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) verlangt vor allem den Erwerb neuer Qualifikationen seitens der Beschäftigten. Langfristig ist zwar aufgrund der geringeren Wartungsintensität der Antriebskomponenten von einem Rückgang des Arbeitsvolumens im Bereich Aftersales auszugehen, jedoch müssen insbesondere in der aktuellen Übergangsphase bis 2030 konventionelle und neue Antriebsformen gleichermaßen bedient werden. Dieser Umstand führt aufgrund erhöhter Beratungsbedarfe vorübergehend sogar zu einem Anstieg des Personalbedarfs im Bereich Sales. Vorgaben seitens der Politik und auch die Elektrifizierungsziele der Automobilhersteller in Europa lassen dabei einen Anteil von ca. 20% BEV im deutschlandweiten Bestand im Jahr 2030 und 58% BEV im Jahr 2040 erwarten. Der je nach Ausführung ca. 30% bis 50% geringere Arbeitsaufwand in der Wartung von BEV führt zu drastischen Rückgängen der Arbeitsvolumen. Unabhängig davon, müssen bereits heute für den geringen Fahrzeugbestand an BEV in den Betrieben Hochvoltsysteme beherrscht werden. Im Kontext der Elektrifizierung bieten sich für Kfz-Betriebe Möglichkeiten zur Geschäftsmodellerweiterung, z.B. durch Beratung und Verkauf von Ladetechnik wie Ladekabeln und Wallboxen bis hin zu Versorgungsthemen wie Photovoltaik, Speicher oder Stromverträgen, die ein positives Beschäftigungspotenzial in neuen Kompetenzfeldern mit sich bringen.

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